Die Einweihung der Talsperre Malter im Jahr 1913 durch den sächsischen König Friedrich August III.
Die Talsperre Malter staut die Rote Weißeritz auf ihren Weg in die Elbe. Im 19. Jahrhundert litten die Besitzer von Mühlen und Triebwerken unter den Launen des Flusses. Niedrig- und Hochwasser wechselten sich ab. 1892 gründet sich ein Verein zur Nutzung des Weißeritzwassers. Sein Ziel ist die Schaffung einer Zwangsgenossenschaft zum Bau von Staubecken.
1909 wird die Weißeritztalsperrengenossenschaft gegründet. Der Zweck: Im Gebiet der Roten- und Wilden Weißeritz Talsperren anzulegen. Für die Rote Weißeritz wird der Ort Malter als Baustelle festgelegt. Die feierliche Grundsteinlegung der Sperrmauer findet am 28. September 1911 statt. Im Tal der Roten Weißeritz verändert sich viel. Über 40 Häuser werden abgerissen, die Gleise der Schmalspurbahn Hainsberg-Kipsdorf werden verlegt.
Zur feierlichen Einweihung treffen die königlichen Automobile gegen 10 Uhr bei strahlendem Sonnenschein ein. An der Spitze „Seine Majestät“, der sächsische König Friedrich August III. In seiner Begleitung der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian, alle in Uniform mit Pickelhaube, sowie zahlreiche Staatsminister. Der Amtshauptmann von Dippoldiswalde, Sala, empfing die Gäste und geleitete sie zum Königspavillion. Von dort wohnten sie dem Weiheakt bei. Nach der feierlichen Übergabe der Talsperre an die Betreiber fand die eigentliche Weihe durch Superintendent Hempel aus Dippoldiswalde statt. In seinem Weihegebet sagt er u. a., dass die Talsperre ein Schutz wider Gefahren, ein Born des Glücks und der Wohlfahrt bis auf Kinder und Kindeskinder sein möge.
Danach schritt der König unter dem Donner der Böller als Erster über die Mauer und wanderte mit seinem Gefolge talaufwärts bis zur Vorsperre. Zum Abschluss fand ein Festessen im Neuen Gasthof Malter statt. Eingedeckt war für 150 Personen. Nachdem noch ein Felsenkeller-Pilsner serviert wurde, brach der König mit seinen Söhnen wieder nach Dresden auf.
Der Chronist beendet seinen Bericht mit dem Ausruf: O, du gesegnetes, kraftstrotzendes, geliebtes Sachsenland!
Quelle: digital.slub-dresden
Heute ist das Gebiet um die Talsperre ein beliebtes Naherholungszentrum der Dresdner Bevölkerung und das Kraftwerk liefert zuverlässig Strom. Ich selbst habe dort vor vielen Jahren Schwimmen gelernt.